Im Spätsommer blüht der Teufelsabbiss, zu sehen am besten auf der vom NABU-Zentrum freigehaltenen kleinen Lichtung im Bannwald Staudacher. Als "Spätzünder" unter den Pflanzen sind seine kugeligen, kräftig lila Blütenköpfchen wichtig für eine durchgehende Nektarversorgung von Insekten.
Im Federseemoor ist er sogar die einzige Nahrungsquelle für die Raupen des europaweit geschützten Goldenen Scheckenfalters, der hier seinen größten Bestand in Oberschwaben hat.
Der seltsame Name kommt vom eigentümlichen Aussehen der Wurzel. Der Teufel soll sich, so glaubte man, über diese nützliche Heilpflanze so geärgert haben, dass er die Wurzel abbiss, um sie zu zerstören.
Im Herbst ist die beste Zeit, Bartmeisen im Federseeschilf zu beobachten. Als typische Schilfbewohner sind Bartmeisen echte Kletterkünstler: Geschickt turnen sie durch das Gewirr der Stängel, gehen in die Grätsche oder hängen kopfunter an den Halmen, um die Samenstände der Schilfhalme besser zerpflücken zu können.
Wer die außergewöhnlichen Akrobaten beobachten möchte, sollte sich vor allem in den Morgen- und frühen Vormittagsstunden auf den Weg zzum Federseesteg machen.
Phänomenales Naturschauspiel à la Alfred Hitchcock! Im Herbst kann man vom Aussichtsturm des Federseestegs ein besonderes Naturschauspiel erleben: den Einflug größerer und kleinerer Starenschwärme ins Federseeschilf, wo die Vögel zu Tausenden übernachten. Dabei bilden sie beeindruckende Flugformationen: mal zieht sich der Schwarm flaschenhalsartig auseinander, um sich dann wieder in eine große Traube zu verwandeln. Beim Einfallen ins Schilf hört man das Rauschen Tausender Flügel.
Die beste Zeit zur Beobachtung ist gut eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang.
Im Herbst und im Winter kann man am Federsee häufig größere Mengen schneeweißer Reiher beobachten: Silberreiher. Sie haben etwa die Größe eines Graureihers, sind aber schlanker und haben einen
besonders langen Hals. Ihre reinweiße Farbe macht sie unverwechselbar.
Silberreiher sind keine Brutvögel am Federsee, jedoch im Winter und besonders zu den Zugzeiten regelmäßig Gäste. Häufig übernachten sie zu mehreren an einem gemeinsamen Schlafplatz.
Wer im Spätsommer und Frühherbst einen Morgenspaziergang macht, wird mit zauberhaften Kunstwerken belohnt - mit Tau besetzte Spinnennetze, ungemein pfiffige Konstruktionen. Kreuzspinnen spannen große, stabile Radnetze, Trichterspinnen röhrenartige Trichter. Baldachinspinnen weben im Gebüsch einen Netzteppich, von dem "Stolperfäden" nach oben führen, die fliegende Beute zum Absturz bringen. Das Radnetz einer Kreuzspinne besteht aus etwa 20 m Faden! Es ist in nur einer Stunde fertig.